Eine harte Woche


Stress

Besinnlichkeit? Fast schon ein Fremdwort in der stressigsten Zeit des Jahres. Nein, besinnlich ist die Weihnachtszeit schon lange nicht mehr. Das neue Jahr beginnt bald, also erledigen wir vor Weihnachten noch schnellstmöglich alles, das im alten Jahr noch gemacht werden kann/soll/muss. Dazwischen: Weihnachtsgeschenke kaufen, Weihnachtsbaum aufstellen, pflichtbewusst die Kerzen am Adventskranz anzünden, Weihnachtslieder singen. Jahresbilanz ziehen. Klausuren in der Schule, Präsentationen und Seminare in der Uni. (Ich sehe sehr viele Schüler und Studenten an dieser Stelle heftig nicken.)
 
Auch für mich war die vergangene Woche unfassbar stressig. Nach einem langen Tag endlich zu Hause angekommen, wollte ich mich entspannen und die Füße hochlegen. Bis ich plötzlich aufschreckte, weil ich die To-do-Liste für den nächsten Tag noch nicht geschrieben hatte. Früher hätte ich gelacht. To-do-Liste. Wer braucht denn so was. Man kann sich doch die Dinge merken, die man machen muss.
Nein, kann man nicht, wenn’s so viele sind. Und dank der To-do-Liste habe ich einen guten Überblick darüber, was ich schon erledigt habe und was noch fehlt. Auch die Zeiteinteilung wird dadurch leichter. Und ich würde wirklich wahnsinnig viel vergessen, wenn ich keine To-do-Liste hätte. Da ich wahrscheinlich nicht mal daran denken würde, meine Liste überhaupt zu schreiben, steht inzwischen jeden Tag auch der Punkt "To-do-Liste für den nächsten Tag schreiben" drauf. Das führt dann jedoch auch dazu, dass es mir gänzlich unmöglich ist, mir Pausen zu gönnen, wenn ich noch nicht alles erledigt habe. Ich kann ohnehin unglaublich schlecht abschalten. Zur Ruhe kommen ist völlig unmöglich, wenn im Hinterkopf, auf der To-do-Liste oder wo auch immer noch ein Punkt abgehakt werden muss. Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und würde am liebsten immer alles sofort machen.




Vielleicht kennen einige von euch die Bedürfnispyramide des US-amerikanischen Psychologen Abraham Maslow. Sie besagt, dass erst die Grundbedürfnisse des Menschen (Essen, Trinken, Schlafen) abgedeckt sein müssen, bevor wir individuelle Bedürfnisse wie Anerkennung oder Erfolg überhaupt erreichen können. Ohne Herrn Maslow die Kompetenz absprechen zu wollen: In den Wochen vor Weihnachten wird diese Theorie bei mir völlig außer Kraft gesetzt. Viel geschlafen habe ich diese Woche nicht, Essen und Trinken geschieht meist auch eher zwischen Tür und Angel, wenn überhaupt. Ich weiß, dass das kein gesunder Lebensstil ist. Aber so ist es halt, das pralle Leben.

Ja, ich habe die Hoffnung, mich an Weihnachten ein bisschen entspannen zu können. Ich messe dem Fest dieses Jahr keine große Bedeutung zu, sondern freue mich einfach auf ein paar Tage ohne Lernen, ohne Hausarbeit, ohne Arbeiten und ohne Uni. Ich möchte Zeit mit den Menschen verbringen, die mir wichtig sind, Verwandte in München besuchen und ganz, ganz viel schreiben. Das klingt nach einem guten Plan.

Übrigens: Auf meiner To-do-Liste stehen bereits so einige Blogideen für die nächste Zeit. Musik, Bücher, Reisen. Das sind meine drei Leidenschaften und darüber möchte ich euch gerne mehr erzählen. Ich hoffe, ihr mögt es!

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