Erinnerungen
Erinnerungen
In den letzten Tagen und
Wochen habe ich mich hier auf dem Blog eher rar gemacht. Aus zwei Gründen: zum
Einen fehlte schlichtweg die Inspiration (mein Leben "plätscherte" ruhig und
unspektakulär vor sich hin) und zum Anderen habe ich in letzter Zeit anstatt
von Internetaktivitäten meine Nase lieber in Bücher gesteckt. Doch nun ist der
Zeitpunkt gekommen, an dem ich wieder das Bedürfnis verspürt habe, etwas zu
schreiben.
Ein kirchlicher Feiertag war daran schuld, was eher ungewöhnlich für mich ist, da ich Feiertagen nie sehr viel Bedeutung beigemessen habe. Doch gestern war Allerheiligen und heute ist Allerseelen, und an diesen Tagen soll man der Verstorbenen gedenken.
Eigentlich finde ich es ein bisschen schade, dass man einen Feiertag braucht, um an seine verstorbenen Verwandten und Bekannten zu denken. Ich denke, dass man sie niemals vergessen und jederzeit im Herzen behalten sollte. Doch tatsächlich waren in unserer Familie diese beiden Feiertage der Auslöser dafür, auf den Friedhof zu gehen. Zu den Gräbern meiner Urgroßeltern.
Leider hatte ich nicht das Glück alle von ihnen kennenzulernen, sondern lediglich zwei Uromas. Wirklich erinnern kann ich mich nur an eine davon: wie wir sie früher immer im Altenheim besucht haben, einige Feste, bei denen sie dabei war. Dennoch: würde man mich fragen, was für ein Mensch sie war, wie sie gelebt hat, was sie mochte – ich könnte die Fragen nicht beantworten. Meine Erinnerung ist ziemlich schwammig.
Ich habe mich früher nicht mit diesen Fragen beschäftigt, sondern alles einfach hingenommen. Als Kind denkt man nicht darüber nach, wie andere Menschen ticken. Man akzeptiert sie einfach – so habe ich das jedenfalls gemacht.
Jetzt finde ich es aber ein bisschen schade, dass ich nie gefragt habe, wie meine Uroma eigentlich war. Vermutlich habe ich es bewusst vermieden zu fragen, weil ich bei meinem Vater, meinen Großeltern keine Wunden aufreißen wollte. Mittlerweile denke ich aber, dass sie sich freuen würden, wenn ich sie bäte, mir von meiner verstorbenen Uroma zu erzählen. Und von den anderen Verwandten, die ich leider nie kennengelernt habe.
Jemandem zu gedenken, bedeutet nicht nur, an Allerheiligen auf den Friedhof zu gehen. Es bedeutet auch, das Angedenken der Verstorbenen zu wahren und dafür zu sorgen, dass sie in den Herzen der Menschen, die sie geliebt haben, weiterleben.
Man sagt, die Zeit heile die Wunden, helfe über den Schmerz des Verlustes hinweg. Sie kann aber auch dazu führen, dass, je mehr man sich an das Leben ohne den geliebten Menschen gewöhnt, dieser nach und nach aus dem eigenen Leben und den Gedanken verschwindet. Übrigens nicht nur nach dem Tod. Ich habe viele Menschen verloren, die mir einmal wichtig waren, nur weil wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Irgendwann verschwinden sie einfach, die Erinnerung wird schwammiger, wir vermissen sie nicht.
Ich habe ein einziges Andenken an meine verstorbene Uroma. Eine kleine Marienfigur, die ich in ihrem Haus entdeckt habe, als wir nach ihrem Tod dorthin fuhren. Ich habe meine Großeltern gefragt, ob ich sie behalten dürfe. Ich durfte.
Mir ist heute bewusst geworden, dass ich jedes Mal, wenn ich diese Figur ansehe, an meine Uroma denke, die ich sehr lieb hatte, auch wenn ich bis heute kaum etwas über sie weiß.
Ich habe beschlossen, dass ich mehr über sie erfahren möchte, wie auch über den Rest meiner Verwandtschaft. Dass in Zukunft nicht immer erst Allerheiligen sein muss, damit ich mal das Grab besuche. Weil mir meine Familie wichtig ist, auch die Mitglieder, die ich nie persönlich getroffen habe. Denn ohne sie wären wir Anderen nicht zu den Menschen geworden, die wir sind. Ohne meine Urgroßeltern gäbe es meine Großeltern nicht, meine Eltern und auch mich selbst.
Und das ist für mich Grund genug, in Zukunft öfter an sie zu denken. Vielleicht werde ich einige Fotos anschauen, vielleicht aber auch nur meine Eltern bitten, von ihnen zu erzählen. Denn ich bin mir sicher, dass es viel zu erzählen gibt. Und das würde ich gerne hören.
Ich möchte versuchen, meine Vorfahren ein bisschen besser kennen zu lernen.
Ein kirchlicher Feiertag war daran schuld, was eher ungewöhnlich für mich ist, da ich Feiertagen nie sehr viel Bedeutung beigemessen habe. Doch gestern war Allerheiligen und heute ist Allerseelen, und an diesen Tagen soll man der Verstorbenen gedenken.
Eigentlich finde ich es ein bisschen schade, dass man einen Feiertag braucht, um an seine verstorbenen Verwandten und Bekannten zu denken. Ich denke, dass man sie niemals vergessen und jederzeit im Herzen behalten sollte. Doch tatsächlich waren in unserer Familie diese beiden Feiertage der Auslöser dafür, auf den Friedhof zu gehen. Zu den Gräbern meiner Urgroßeltern.
Leider hatte ich nicht das Glück alle von ihnen kennenzulernen, sondern lediglich zwei Uromas. Wirklich erinnern kann ich mich nur an eine davon: wie wir sie früher immer im Altenheim besucht haben, einige Feste, bei denen sie dabei war. Dennoch: würde man mich fragen, was für ein Mensch sie war, wie sie gelebt hat, was sie mochte – ich könnte die Fragen nicht beantworten. Meine Erinnerung ist ziemlich schwammig.
Ich habe mich früher nicht mit diesen Fragen beschäftigt, sondern alles einfach hingenommen. Als Kind denkt man nicht darüber nach, wie andere Menschen ticken. Man akzeptiert sie einfach – so habe ich das jedenfalls gemacht.
Jetzt finde ich es aber ein bisschen schade, dass ich nie gefragt habe, wie meine Uroma eigentlich war. Vermutlich habe ich es bewusst vermieden zu fragen, weil ich bei meinem Vater, meinen Großeltern keine Wunden aufreißen wollte. Mittlerweile denke ich aber, dass sie sich freuen würden, wenn ich sie bäte, mir von meiner verstorbenen Uroma zu erzählen. Und von den anderen Verwandten, die ich leider nie kennengelernt habe.
Jemandem zu gedenken, bedeutet nicht nur, an Allerheiligen auf den Friedhof zu gehen. Es bedeutet auch, das Angedenken der Verstorbenen zu wahren und dafür zu sorgen, dass sie in den Herzen der Menschen, die sie geliebt haben, weiterleben.
Man sagt, die Zeit heile die Wunden, helfe über den Schmerz des Verlustes hinweg. Sie kann aber auch dazu führen, dass, je mehr man sich an das Leben ohne den geliebten Menschen gewöhnt, dieser nach und nach aus dem eigenen Leben und den Gedanken verschwindet. Übrigens nicht nur nach dem Tod. Ich habe viele Menschen verloren, die mir einmal wichtig waren, nur weil wir uns in verschiedene Richtungen entwickelt haben. Irgendwann verschwinden sie einfach, die Erinnerung wird schwammiger, wir vermissen sie nicht.
Ich habe ein einziges Andenken an meine verstorbene Uroma. Eine kleine Marienfigur, die ich in ihrem Haus entdeckt habe, als wir nach ihrem Tod dorthin fuhren. Ich habe meine Großeltern gefragt, ob ich sie behalten dürfe. Ich durfte.
Mir ist heute bewusst geworden, dass ich jedes Mal, wenn ich diese Figur ansehe, an meine Uroma denke, die ich sehr lieb hatte, auch wenn ich bis heute kaum etwas über sie weiß.
Ich habe beschlossen, dass ich mehr über sie erfahren möchte, wie auch über den Rest meiner Verwandtschaft. Dass in Zukunft nicht immer erst Allerheiligen sein muss, damit ich mal das Grab besuche. Weil mir meine Familie wichtig ist, auch die Mitglieder, die ich nie persönlich getroffen habe. Denn ohne sie wären wir Anderen nicht zu den Menschen geworden, die wir sind. Ohne meine Urgroßeltern gäbe es meine Großeltern nicht, meine Eltern und auch mich selbst.
Und das ist für mich Grund genug, in Zukunft öfter an sie zu denken. Vielleicht werde ich einige Fotos anschauen, vielleicht aber auch nur meine Eltern bitten, von ihnen zu erzählen. Denn ich bin mir sicher, dass es viel zu erzählen gibt. Und das würde ich gerne hören.
Ich möchte versuchen, meine Vorfahren ein bisschen besser kennen zu lernen.
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