The Story
The Story
"All
of these lines across my face
tell you the story of who I am
So many stories of where I’ve been
and how I got to where I am"
tell you the story of who I am
So many stories of where I’ve been
and how I got to where I am"
Sara Ramirez – The Story
Eigentlich ist es noch viel zu
früh für einen Jahresrückblick. Wir schreiben den 07. Oktober, gerade einmal
drei Viertel des Jahres sind rum, während fast drei Monate noch vor uns liegen.
Trotzdem habe ich gerade irgendwie das Bedürfnis, mich ein bisschen mit diesem
verrückten, intensiven, glücklichen, traurigen und in wahrsten Sinne des Wortes unglaublichen Jahr 2016 zu
beschäftigen, in dem sich mein ganzes Leben komplett auf den Kopf gestellt hat.
Okay, ein gewisses Maß an Veränderung erwartet man von vornherein, wenn man weiß, dass man Abi machen wird. Immerhin geht ein ziemlich langer Lebensabschnitt zu Ende, und in gewisser Weise markiert dieses Ereignis auch das Ende der Kindheit.
Doch das, was in diesem Jahr passiert ist, hätte ich niemals erwartet. Wenn man mir vor einem Jahr gesagt hätte, wo ich heute stehen und wie mein Leben aussehen würde, hätte ich es mir nicht vorstellen können. Wenn man mir die Person gezeigt hätte, die ich heute bin – ich glaube nicht, dass ich mich selbst erkannt hätte.
Das Erste, was mir zu diesem Jahr 2016 einfällt, ist der Spruch "Life is a rollercoaster", und das trifft hundertprozentig auf die letzten neun, wahrscheinlich sogar zwölf Monate zu. Auf und ab und auf und ab, wie auf einer Achterbahn. Ich habe viele Tränen vergossen, vor Traurigkeit und Verzweiflung, aber auch vor Glück und Freude. Und genauso oft habe ich herzlich gelacht, mich ein großes Stück geöffnet. Ich wurde verletzt, aber auch unzählige Male geheilt. Ich bin hoch geflogen, aber auch tief gefallen. Genau, ich bin sehr oft hingefallen in diesem Jahr, aber jedes Mal bin ich wieder aufgestanden, habe mein Krönchen gerichtet und weitergemacht.
Für mich hat sich in diesem Jahr, was die äußeren Umstände betrifft, so viel geändert wie nie zuvor. Doch das ist nicht das Einzige. Ich habe mich auch verändert, viel über mich gelernt. Mir ist schon öfter aufgefallen, wie bemerkenswert meine Entwicklung doch eigentlich ist. Zu Beginn des Jahres fühlte ich mich noch wie ein Kind. Jetzt bin ich gereift, erwachsener geworden. Und das hat absolut gar nichts mit dem Abizeugnis zu tun.
Okay, ein gewisses Maß an Veränderung erwartet man von vornherein, wenn man weiß, dass man Abi machen wird. Immerhin geht ein ziemlich langer Lebensabschnitt zu Ende, und in gewisser Weise markiert dieses Ereignis auch das Ende der Kindheit.
Doch das, was in diesem Jahr passiert ist, hätte ich niemals erwartet. Wenn man mir vor einem Jahr gesagt hätte, wo ich heute stehen und wie mein Leben aussehen würde, hätte ich es mir nicht vorstellen können. Wenn man mir die Person gezeigt hätte, die ich heute bin – ich glaube nicht, dass ich mich selbst erkannt hätte.
Das Erste, was mir zu diesem Jahr 2016 einfällt, ist der Spruch "Life is a rollercoaster", und das trifft hundertprozentig auf die letzten neun, wahrscheinlich sogar zwölf Monate zu. Auf und ab und auf und ab, wie auf einer Achterbahn. Ich habe viele Tränen vergossen, vor Traurigkeit und Verzweiflung, aber auch vor Glück und Freude. Und genauso oft habe ich herzlich gelacht, mich ein großes Stück geöffnet. Ich wurde verletzt, aber auch unzählige Male geheilt. Ich bin hoch geflogen, aber auch tief gefallen. Genau, ich bin sehr oft hingefallen in diesem Jahr, aber jedes Mal bin ich wieder aufgestanden, habe mein Krönchen gerichtet und weitergemacht.
Für mich hat sich in diesem Jahr, was die äußeren Umstände betrifft, so viel geändert wie nie zuvor. Doch das ist nicht das Einzige. Ich habe mich auch verändert, viel über mich gelernt. Mir ist schon öfter aufgefallen, wie bemerkenswert meine Entwicklung doch eigentlich ist. Zu Beginn des Jahres fühlte ich mich noch wie ein Kind. Jetzt bin ich gereift, erwachsener geworden. Und das hat absolut gar nichts mit dem Abizeugnis zu tun.
Schlüsselerlebnisse
Gab es unzählig viele. Positive,
aber auch negative, aus denen ich gelernt und versucht habe, das Positive
daraus mitzunehmen. Der unschöne Jahresbeginn, der mit Erholung und schönen
Ferien so gar nichts zu tun hatte, sondern stattdessen viel Lernen auf das böse
Wort mit A (Abitur), das sich in meinem Kopf festgebissen hatte, beinhaltete.
Während ich Ende 2015 so gar keinen Sinn in der Lernerei und keine Erfolge
meiner Anstrengung sah, begann sich meine Mühe zu Beginn des Jahres langsam auszuzahlen.
Interessanterweise war das der Zeitpunkt, als ich begann meine Sorgen und
Gefühle aufzuschreiben, noch nicht für Andere, sondern für mich selbst. Dadurch
bekam ich den Kopf frei, mir begann bewusst zu werden, was ich wirklich will.
Ende Februar kam ein weiterer Stressfaktor hinzu: mein fachpraktisches Abitur stand an. Sozusagen ein "Vorgeschmack" auf das, was mich im April erwarten würde. Die Vorbereitung lief nicht optimal, ich haderte mit mir selbst, verzweifelte ein ums andere Mal, bis mir schließlich bewusst wurde, dass ich es nicht erzwingen kann. In der Prüfung zunächst völlige Hilfslosigkeit, Überforderung – die Erkenntnis, dass ich es "kann", wenn ich "muss", brachte schließlich die Trendwende. Ich bin gereift aus dieser Prüfung herausgegangen.
Die nächste Herausforderung: das schriftliche Abitur und die letzte Zeit als Schülerin in den Wochen danach. Ich will jetzt nicht meine schulischen Erfolge und Misserfolge detailliert in diesem Blog beschreiben. Worauf ich hinauswill: Mit jedem Tag, der verging, veränderte sich für mich mehr, brachen altbekannte Strukturen auf. Am deutlichsten wurde das in der Phase nach dem Abitur, im April und Mai dieses Jahres. Der ersten Euphorie, die Prüfungen überstanden zu haben, der unbeschwerten Phase mit Feiern wie z.B. meiner nachgeholten Geburtstagsparty, die zu den Highlights des Jahres zählt, folgte der Fall. Ich bin hart auf den Boden der Tatsachen geknallt, weil ich begriffen habe, dass längst nicht alles vorbei ist. Kaum Ruhephasen und dauerhafte Überanstrengung gepaart mit einer auch privat nicht leichten Phase sorgten für Schmerz, Traurigkeit, Verzweiflung und Wut, und doch war diese Zeit die lehrreichste überhaupt für mich. Ich denke an die Male, wenn ich plötzlich, ohne Vorwarnung, feuchte Augen bekam, weil ich nicht mehr konnte, an den schlimmsten Schultag meines Lebens, an dem ich das Gefühl hatte, alles stürzt auf mich ein.
Ich habe daraus gelernt. An besagtem Schultag "retteten" mich Freundinnen, in dem sie in dem Moment, als ich sie am dringendsten brauchte, einfach "da waren". Diese und andere Situationen haben mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig mir meine Freundschaften sind.
Und wie ging es weiter? Ich erinnere mich, dass die Pfingstferien wie Balsam für meine Seele waren, dass ich hinterher auf der Studienfahrt positiv überrascht wurde, dass ich endgültig meine Studienwahl traf. Sobald ich auch die mündliche Prüfung erfolgreich überstanden hatte, konnte ich mich eine Weile zurücklehnen und genießen. Abischerz, Zeugnisverleihung, Abiball, die letzten Veranstaltungen des Schuljahrs, die ich irgendwie noch "mitgenommen" habe. Meine Feststellung, dass sich alles, was ich getan, wofür ich gekämpft habe, gelohnt hat – nicht nur in Bezug auf meinen Schulabschluss, sondern auf vieles mehr.
Schließlich ging es ans Abschiednehmen, was mir nicht leicht fiel, aber dafür gezeigt hat, dass sich viele schöne, enge Bindungen entwickelt haben. Dass ich auch viele gute Erinnerungen aus der Schulzeit mitnehme.
Darauf folgte ein schier endloser Sommer, der Ende August jäh unterbrochen wurde, als meine Schwester ihr Auslandsjahr antrat und ich wieder einmal mit Tränen in den Augen Tschüss sagen musste – und plötzlich fand ich mich selbst für drei Wochen in Schweden wieder, eine Reise, die mich nicht nur ein zweites Zuhause hat finden und eine weitere Sprache hat lernen lassen, sondern die mich auch in vielerlei anderer Hinsicht geprägt hat.
Ende Februar kam ein weiterer Stressfaktor hinzu: mein fachpraktisches Abitur stand an. Sozusagen ein "Vorgeschmack" auf das, was mich im April erwarten würde. Die Vorbereitung lief nicht optimal, ich haderte mit mir selbst, verzweifelte ein ums andere Mal, bis mir schließlich bewusst wurde, dass ich es nicht erzwingen kann. In der Prüfung zunächst völlige Hilfslosigkeit, Überforderung – die Erkenntnis, dass ich es "kann", wenn ich "muss", brachte schließlich die Trendwende. Ich bin gereift aus dieser Prüfung herausgegangen.
Die nächste Herausforderung: das schriftliche Abitur und die letzte Zeit als Schülerin in den Wochen danach. Ich will jetzt nicht meine schulischen Erfolge und Misserfolge detailliert in diesem Blog beschreiben. Worauf ich hinauswill: Mit jedem Tag, der verging, veränderte sich für mich mehr, brachen altbekannte Strukturen auf. Am deutlichsten wurde das in der Phase nach dem Abitur, im April und Mai dieses Jahres. Der ersten Euphorie, die Prüfungen überstanden zu haben, der unbeschwerten Phase mit Feiern wie z.B. meiner nachgeholten Geburtstagsparty, die zu den Highlights des Jahres zählt, folgte der Fall. Ich bin hart auf den Boden der Tatsachen geknallt, weil ich begriffen habe, dass längst nicht alles vorbei ist. Kaum Ruhephasen und dauerhafte Überanstrengung gepaart mit einer auch privat nicht leichten Phase sorgten für Schmerz, Traurigkeit, Verzweiflung und Wut, und doch war diese Zeit die lehrreichste überhaupt für mich. Ich denke an die Male, wenn ich plötzlich, ohne Vorwarnung, feuchte Augen bekam, weil ich nicht mehr konnte, an den schlimmsten Schultag meines Lebens, an dem ich das Gefühl hatte, alles stürzt auf mich ein.
Ich habe daraus gelernt. An besagtem Schultag "retteten" mich Freundinnen, in dem sie in dem Moment, als ich sie am dringendsten brauchte, einfach "da waren". Diese und andere Situationen haben mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig mir meine Freundschaften sind.
Und wie ging es weiter? Ich erinnere mich, dass die Pfingstferien wie Balsam für meine Seele waren, dass ich hinterher auf der Studienfahrt positiv überrascht wurde, dass ich endgültig meine Studienwahl traf. Sobald ich auch die mündliche Prüfung erfolgreich überstanden hatte, konnte ich mich eine Weile zurücklehnen und genießen. Abischerz, Zeugnisverleihung, Abiball, die letzten Veranstaltungen des Schuljahrs, die ich irgendwie noch "mitgenommen" habe. Meine Feststellung, dass sich alles, was ich getan, wofür ich gekämpft habe, gelohnt hat – nicht nur in Bezug auf meinen Schulabschluss, sondern auf vieles mehr.
Schließlich ging es ans Abschiednehmen, was mir nicht leicht fiel, aber dafür gezeigt hat, dass sich viele schöne, enge Bindungen entwickelt haben. Dass ich auch viele gute Erinnerungen aus der Schulzeit mitnehme.
Darauf folgte ein schier endloser Sommer, der Ende August jäh unterbrochen wurde, als meine Schwester ihr Auslandsjahr antrat und ich wieder einmal mit Tränen in den Augen Tschüss sagen musste – und plötzlich fand ich mich selbst für drei Wochen in Schweden wieder, eine Reise, die mich nicht nur ein zweites Zuhause hat finden und eine weitere Sprache hat lernen lassen, sondern die mich auch in vielerlei anderer Hinsicht geprägt hat.
Veränderungen
Das Wort reicht
eigentlich gar nicht aus, um all das zu beschreiben, was sich in diesen Monaten
ereignet hat. Es haben sich nicht einfach nur Dinge verändert, sondern mein
ganzes bisheriges Leben hat sich auf den Kopf gestellt. Bereits zu Jahresbeginn
ist mir bewusst geworden, dass ich mich lange versteckt, eine unsichtbare
Mauer um mich herum errichtet habe, damit das Verletzende daran abprallt.
Sobald ich jedoch die Existenz der Mauer festgestellt hatte, empfand ich sie
als störend, denn die Mauer versperrt nun mal auch die Sicht auf viele schöne
Dinge. Und mit jedem weiteren Schlüsselerlebnis begriff ich mehr und mehr, dass
ich so nicht länger sein wollte, mich nicht mehr verstellen wollte. Stattdessen
wollte ich ich selbst sein.
Und so gelang es mir, die Maske abzustreifen, die Mauer zum Einstürzen zu bringen. Das war nicht einfach, sondern erforderte viel Geduld, Disziplin und die Einstellung, auch bei Rückschlägen nicht aufzugeben. Ich weiß noch, wie viel ich mir zu Herzen genommen habe, wie viel in mir vorging, Mal für Mal, wie ich mir immer wieder vornahm, schwor, dass ab jetzt alles anders werden würde, und doch wieder in alte Verhaltensmuster zurückfiel. Wie es mir letzten Endes trotzdem gelungen ist, mein wahres Ich zu entdecken. Heute weiß ich: Diese Person, die ich im Spiegel sehe, das bin ich, und ich werde mich nicht mehr selbst verleugnen, sondern endlich so sein, wie ich wirklich bin.
Ebenso ist mir in der vergangenen Zeit klargeworden, wie unglaublich viel meine Freunde mir bedeuten. Ohne sie hätte ich mich niemals getraut, mich zu geben, wie ich bin. Die Freunde, die ich jetzt habe, sind mir deshalb so wahnsinnig viel wert, weil sie an meiner Seite waren, als ich die Maske abgenommen habe, weil sie mich unterstützt haben, weil sie bei mir geblieben sind, auch als ich gezeigt habe, wie ich wirklich bin. Deshalb ist meine Wertschätzung für sie so unglaublich groß, weil ich jetzt weiß, dass sie mich mögen, wie ich bin und nicht wie ich vorgegeben habe zu sein. Weil sie mit mir befreundet sein wollen, obwohl, oder vielleicht gerade weil ich so kompliziert bin.
Und noch eines: 2016 ist ja auch das Jahr, in dem ich an einem ganz normalen Tag im August beschlossen habe, dass mein Gekritzele nicht länger nur mir selbst vorenthalten bleiben soll. Das Jahr, in dem ich diesen Blog erstellt, beschlossen habe, meine Texte mit jedem zu teilen, der sie lesen will.
Und so gelang es mir, die Maske abzustreifen, die Mauer zum Einstürzen zu bringen. Das war nicht einfach, sondern erforderte viel Geduld, Disziplin und die Einstellung, auch bei Rückschlägen nicht aufzugeben. Ich weiß noch, wie viel ich mir zu Herzen genommen habe, wie viel in mir vorging, Mal für Mal, wie ich mir immer wieder vornahm, schwor, dass ab jetzt alles anders werden würde, und doch wieder in alte Verhaltensmuster zurückfiel. Wie es mir letzten Endes trotzdem gelungen ist, mein wahres Ich zu entdecken. Heute weiß ich: Diese Person, die ich im Spiegel sehe, das bin ich, und ich werde mich nicht mehr selbst verleugnen, sondern endlich so sein, wie ich wirklich bin.
Ebenso ist mir in der vergangenen Zeit klargeworden, wie unglaublich viel meine Freunde mir bedeuten. Ohne sie hätte ich mich niemals getraut, mich zu geben, wie ich bin. Die Freunde, die ich jetzt habe, sind mir deshalb so wahnsinnig viel wert, weil sie an meiner Seite waren, als ich die Maske abgenommen habe, weil sie mich unterstützt haben, weil sie bei mir geblieben sind, auch als ich gezeigt habe, wie ich wirklich bin. Deshalb ist meine Wertschätzung für sie so unglaublich groß, weil ich jetzt weiß, dass sie mich mögen, wie ich bin und nicht wie ich vorgegeben habe zu sein. Weil sie mit mir befreundet sein wollen, obwohl, oder vielleicht gerade weil ich so kompliziert bin.
Und noch eines: 2016 ist ja auch das Jahr, in dem ich an einem ganz normalen Tag im August beschlossen habe, dass mein Gekritzele nicht länger nur mir selbst vorenthalten bleiben soll. Das Jahr, in dem ich diesen Blog erstellt, beschlossen habe, meine Texte mit jedem zu teilen, der sie lesen will.
Zukunftspläne
Hätte man mich vor einem
Jahr gefragt, was ich nach der Schulzeit vorhabe, ich hätte nichts Anderes antworten
können als "ich weiß es nicht". Ich konnte mir meine eigene Zukunft nicht
vorstellen. Doch im Laufe der Zeit, nach reiflichen Überlegungen, aber zum Teil
auch aus dem Bauch heraus, begannen meine Pläne Gestalt anzunehmen. Reisen,
Studium, all das rückte immer näher, aber nicht mehr ganz so beängstigend,
sondern eher wie ein guter Freund, den man freudig aufnimmt.
Das soll nicht heißen, dass mir die Planung leicht fiel, ganz im Gegenteil. Immer wieder überlegte ich, ob es wirklich das Richtige ist, was ich vorhabe. Im Sommer lebte ich in erster Linie in der Gegenwart, schob den Gedanken an meine Zukunft ganz weit weg. Mit der Sprachreise hat das, was vor so kurzer Zeit noch weit weg zu sein schien, begonnen, und ich freue mich auf alles, was noch kommt.
Es ist
jetzt fast genau ein Jahr her, dass ich sagte: "Bisher ist mein Weg immer
gerade verlaufen, mit vielen Straßenschildern, die mir angezeigt haben, was ich
machen muss. Ich wusste genau, wohin ich ging und was mein Ziel war. Jetzt muss
ich abbiegen, und es gibt nichts, das mir den Weg weist. Und die Biegung der
Straße ist so scharf, dass ich nicht einfach schauen kann, was mich erwartet.
Ich muss mich entscheiden, wohin ich gehe, und dann erst sehe ich, ob der eingeschlagene
Weg der richtige war."Das soll nicht heißen, dass mir die Planung leicht fiel, ganz im Gegenteil. Immer wieder überlegte ich, ob es wirklich das Richtige ist, was ich vorhabe. Im Sommer lebte ich in erster Linie in der Gegenwart, schob den Gedanken an meine Zukunft ganz weit weg. Mit der Sprachreise hat das, was vor so kurzer Zeit noch weit weg zu sein schien, begonnen, und ich freue mich auf alles, was noch kommt.
Dieser Vergleich gefällt mir heute immer noch, aber er macht mir keine Angst mehr. Ich habe in meinem Leben viele Entscheidungen getroffen und es waren sicher nicht alle richtig, aber sie haben mich ausnahmslos alle zu dem Menschen gemacht, der ich bin. "All of these lines across my face tell you the story of who I am" – ich bin noch jung, deshalb sieht man noch nicht so viele Spuren des Lebens in meinem Gesicht, aber ich glaube, was das Lied uns sagen will, ist, dass jede Erfahrung uns stärkt, auch Rückschläge uns zu dem Menschen machen, der wir sind. Und ja, wie ihr gemerkt haben dürftet, gibt es viele Geschichten, die ich darüber erzählen kann, was sich in meinem Leben alles ereignet hat und wie ich zu dem Menschen geworden bin, der ich heute bin. So ähnlich sehe ich nun auch meiner Zukunft entgegen: Ich vertraue darauf, dass ich zwischen allen Wegen auf dieser Welt MEINEN finden werde. Ob er ab jetzt gerade verlaufen wird, in Schlangenlinien oder ob ich noch einmal einen Umweg machen muss, weiß ich nicht.
Aber ich werde ihn gehen. Was auch immer kommen mag.
Foto: privat
Kommentare
Kommentar veröffentlichen