Blogstöckchen: Der Wander-TAG


Blogstöckchen: Der Wander-TAG


Dieser Blogbeitrag ist nicht einfach irgendein Text. Nein, diesmal widme ich mich einer größeren Herausforderung. Anstatt wie sonst einen freien Text über ein Thema zu schreiben, das mich anspricht, fange ich jetzt mein erstes kleines Blogstöckchen auf, mit dem mich die liebe Lioba vor einigen Tagen beworfen hat. Ich bedanke mich dafür und fange einfach mal an. Zehn Fragen plus die ultimative Wander-TAG-Frage – los geht’s.

1. Was ist das Verrückteste, das du jemals erlebt hast?
Wahrscheinlich sollte ich von einem außergewöhnlichen, nahezu unglaublichen Ereignis berichten. Und deshalb enttäusche ich jetzt wahrscheinlich alle, die das lesen. Denn ich habe keine bessere, keine spektakulärere Antwort parat als: meine eigene Entwicklung. Wenn ich auf die vergangenen Jahre zurückblicke, kommt es mir einfach nur verrückt vor, dass ich zu dem Menschen geworden bin, der ich heute bin. Von einem schüchternen kleinen Mädchen bin ich zu einem Menschen geworden, der es sich nicht immer einfach macht. Von Dämonen gejagt wird, aber gelernt hat, damit zu leben.

2. Was bedeutet für dich wahre Freundschaft?
Sehr gute Frage. Ich glaube, dass ich sie vor einiger Zeit noch anders beantwortet hätte. Vor etwa zwei Jahren habe ich es schon als Freundschaft empfunden, zum Geburtstag eingeladen zu werden, Zeit miteinander zu verbringen, privat häufiger in Kontakt zu sein. Erst die anstrengendste Phase meines Lebens hat zutage gefördert, wer meine wahren Freunde sind – und da erst habe ich begriffen, was Freundschaft bedeutet.
Für mich steht inzwischen in einer Freundschaft Vertrauen und Verlässlichkeit an oberster Stelle. Menschen, die immer für mich da sind, auch wenn ich nicht gut drauf bin. Auf die man sich auch über mehrere hundert Kilometer Entfernung hinweg verlassen kann. Diejenigen, die mich nicht fallen lassen.
Es gibt ein Zitat von Ralph Waldo Emerson: Ein Freund ist ein Mensch, vor dem man laut denken kann. So ähnlich sehe ich es auch. Ich habe keine Angst davor, meinen Freunden mein Innerstes zu zeigen, das, was ich in der Öffentlichkeit zu verbergen versuche. Echte Freunde rennen vor den Gedanken, die man ihnen gegenüber ausspricht, nicht weg.
Noch etwas: eine Freundschaft definiert sich für mich auch durch Geben und Nehmen. Freunde sind nicht die Menschen, die von mir etwas fordern. Ich habe lange sprichwörtlich Kopfstände für Andere gemacht, weil ich es mochte, wie sie sich mir gegenüber verhielten, wenn ich ihnen bei etwas half. Freunde sind nicht so. Freunden gebe ich gern immer und immer mehr, ohne dass sie es fordern, weil ich weiß, ich bekomme es zurück.

3. Was ist dir lieber? Ein exotisches Essen in einem 5 Sterne-Restaurant oder ein leckerer Schokoladenkuchen aus der Bäckerei?
Also ich liebe Schokolade, aber da meine Mutter eine echte Backleidenschaft hat, ist Schokoladenkuchen in unserem Haushalt nichts Ungewöhnliches. Ich würde mich also für das exotische Essen entscheiden. Wobei man "exotisch" auch erst mal definieren müsste. Aber asiatisch wäre schön. Und bitte mit viel Chili!

4. Wenn du morgen mit irgendeiner neuen Eigenschaft oder Fähigkeit aufwachen könntest, welche wäre es?
Wahrscheinlich klingt es ein bisschen gruselig. Aber ich würde gerne mal in die Köpfe von anderen Menschen "reingucken" können. Sicher nicht mein ganzes Leben lang und sicher nicht rund um die Uhr (ich will nicht die privaten Gedanken von anderen "ausspionieren"), aber ich fände es in manchen Situationen einfach wahnsinnig spannend, zu wissen, was im Kopf der anderen Person vorgeht, wenn er/sie bestimmte Dinge sagt oder tut. Es würde mich interessieren, den "Antrieb" oder Grund für die Aussagen und Handlungen zu kennen. Ich zerbreche mir so oft den Kopf darüber, warum Andere so handeln, wie sie handeln. Auf die Fragen, die ich mir ständig stelle, hätte ich gerne eine Antwort.

5. Angenommen, du hättest einen Privatjet. Wohin würdest du heute reisen?
Wer diesen Blog regelmäßig liest, weiß, wie groß meine Leidenschaft für das Reisen ist. Am liebsten würde ich die ganze Welt bereisen. Es gibt so viele Sehnsuchtsorte, Städte und Regionen auf der Welt, die ich noch besuchen möchte.
Trotzdem fällt mir diese Antwort recht leicht, da meine Schwester vor etwa einem Monat zu einem Auslandsjahr nach Kalifornien aufgebrochen ist. Zuallererst würde ich sie besuchen gehen und, wenn möglich, im Anschluss noch einen Abstecher nach Kanada machen.

6. Vervollständige diesen Satz: "Ich wünschte, ich hätte jemanden, mit dem ich … teilen könnte."
Ich wünschte, ich hätte jemanden, mit dem ich meine konfuse Gefühls- und Gedankenwelt teilen könnte. Jeden Tag rattern so viele Gedanken durch meinen Kopf, beschäftigen mich unzählige Themen. Ich kann das nicht steuern. Insgesamt kann ich dazu nur sagen, dass es keine typischen Gedanken für ein 17-jähriges Mädchen sind, dass ich manchmal das Gefühl habe, anders zu sein als die meisten Anderen in meinem Alter. Seine Gedanken und Gefühle anderen anvertrauen zu können, ist eine Sache, aber mir fehlt jemand, der sie wirklich alle nachvollziehen und mitfühlen kann – auch wenn meine Freunde und Familie sich große Mühe geben, alles zu verstehen! Aber manchmal habe ich das Gefühl, mit all meinen Gedanken irgendwie "unnormal" zu sein, und es gäbe mir ein gutes Gefühl zu wissen, dass es andere Menschen auf diesem Planeten gibt, die so ähnlich denken.

7. Wenn du irgendetwas an der Art und Weise, wie du erzogen wurdest, ändern könntest, was wäre das?
Grundsätzlich bin ich zufrieden damit, wie mich meine Eltern erzogen haben. Ich würde mir aber vielleicht wünschen, ein bisschen früher ein bisschen selbstständiger geworden zu sein. Es war nie so, dass ich an Mamas Rockzipfel hing, aber meine Eltern haben vieles für mich getan, wovon ich heute denke, dass ich das selbst hätte machen können. Außerdem wurde ich lange von der Meinung meiner Eltern beeinflusst und es dauerte ein bisschen, bis ich meine eigenen Ansichten von denen meiner Eltern trennen konnte. Trotzdem möchte ich jetzt nicht sagen, dass ich dies oder jenes gerne ändern würde, nicht nur in Hinblick auf die Erziehung, sondern allgemein. Ich bin der Mensch geworden, der ich heute bin, trotz oder gerade wegen der Dinge, die in meinem Leben nicht optimal gelaufen sind.

8. Wenn es dir möglich wäre, bis zu dem Alter von 90 Jahren zu leben, und du ab dem Alter von 30 entweder den Körper oder den Geist eines 30-Jährigen für die letzten 60 Jahre deines Lebens behalten könntest: Was von beiden würdest du wählen?
Den Körper. Weil ich es wichtig finde, dass der Geist sich weiterentwickelt. Ein 70- oder 80-Jähriger ist vielleicht geistig nicht mehr so fit wie ein 30-Jähriger, verfügt aber über mehr Lebenserfahrung und eine gewisse Weisheit, auf die ich nicht verzichten wollte.

9. Welcher war der beste Ratschlag, den du je bekommen hast?
Hm, ich glaube, der beste Ratschlag war tatsächlich der, mich nicht mehr so abhängig von anderen Menschen und ihrer Meinung über mich zu machen. Mich nicht mehr so zu "verbiegen". Damit aufzuhören, mich dadurch zu definieren, wie mich Andere sehen.
Diesen Ratschlag habe ich lange Zeit immer wieder von verschiedenen Menschen erhalten, aber es hat etwas gedauert, bis ich bereit war, ihn anzunehmen.

10. Gehst du lieber campen oder ins Hotel?
Ich muss gestehen, dass ich noch nie Campingurlaub gemacht habe, daher kann ich die Frage nicht beantworten, da ich nicht vergleichen kann.

11. Auf einer Skala von eins bis eins Komma fünf: Wie dämlich und sinnlos findest du den Wander-TAG? (Diese Frage muss in ihrem Sinn so bleiben, sonst wird nie wieder ein Wunsch von dir in Erinnerung gehen! Du darfst lediglich den Wortlaut ändern!)
Ich weiß nicht genau – ist eins die beste oder die schlechteste Bewertung?
Auf jeden Fall hat es mir großen Spaß gemacht, die Fragen zu beantworten. Sie waren wirklich sehr spannend und haben mich zum Nachdenken, auch über mich selbst, angeregt.

Da ich ja noch nicht so lange blogge, kenne ich auch noch nicht so viele Blogger, die ich nominieren könnte, ich fände es aber großartig, wenn Jenni und Marion sich die Zeit nehmen würden, einige unstrukturiert in den Raum geworfene Fragen von mir zu beantworten. Ich habe lange darüber nachgedacht, was ich fragen soll und finde die Fragen immer noch nicht besonders gut, aber vielleicht fällt euch ja trotzdem eine Antwort ein.

- Welches Lied schafft es, dich zum Weinen zu bringen?
- Welches Musikinstrument wärst du?  
- Welcher Harry-Potter-Charakter wärst du (gerne auch eine Mischung aus mehreren)?
- Wo fühlst du dich zu Hause?
- Hast du einen Glücksbringer, den du immer bei dir trägst?
- Bist du eine Nachteule oder ein Morgenmensch?
- Du hast die Wahl: du kannst entweder Krebs heilen oder das Ozonloch schließen. Wofür entscheidest du dich?
- Vervollständige: Wenn ich das Wort Geborgenheit höre, denke ich an…
- Was war die wichtigste Entscheidung deines Lebens? (Musst du auch nicht genauer ausführen, wenn das zu privat ist)
- Hand aufs Herz: Wärst du gerne mit dir befreundet?
- Auf einer Skala von A bis Z (ich mag Buchstaben lieber als Zahlen): Wie armselig, unterdurchschnittlich, missraten und maliziös findest du den Wander-TAG? (Diese Frage muss in ihrem Sinn so bleiben, sonst wird deine Kreativität verloren gehen!)

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Von langen Nächten

Ein Spaßverderber-Post